DIE 1990ER JAHRE


ZWISCHEN HOCHGLANZ UND ANSPRUCH

 

In den Neunziger Jahren stiegen die Budgets der Hollywood-Produktionen zum Teil in schwindelnde Höhen. Zudem erweiterten sich die technischen Möglichkeiten, computergenerierte Spezialeffekte wurden zum Standard in vielen Mainstreamfilmen, besonders in den Genres Action und Fantasy. Besonders teuer produzierte Produktionen wie "Titanic", "Armageddon" und "Jurassic Park" wurden zu den Kassenschlagern des Jahrzehnts. Im Zuge dieser Entwicklung wurde der Begriff des Blockbusters populär.

Auf der anderen Seite lässt sich das Erstarken des Independentfilms beobachten (parallel zum Alternative in der Unterhaltungsmusik). Waren Produktionen mit niedrigerem Budget und höherem künstlerischen Anspruch in den achtziger Jahren noch seltener und schwerer am Markt zu positionieren, gelang es in diesem Jahrzehnt, unabhängigen Regisseuren wie Quentin Tarantino, Terry Gilliam, Jim Jarmusch und den Coen-Brothers, beachtliche Erfolge zu erzielen. Viele Independentfilme waren zwar keine Markterfolge, wurden aber im Laufe der Zeit zu Kultfilmen.

Auch der deutsche Film konnte neue Besucherrekorde verzeichnen. Besonders Komödien wie "Schtonk", "Der bewegte Mann" und "Knockin’ on Heaven’s Door" waren große Erfolge und stießen zum Teil auch im Ausland auf Beachtung.

Wichtige Filme der 1990er: Das Schweigen der Lämmer – Jurassic Park – Der König der Löwen – Pulp Fiction – Schindlers Liste – Men in Black – Matrix – American Beauty

 

COMPUTERANIMIERTE TRICKFILME

 

Eine neue Entwicklung der 1990er ist der computeranimierte Trickfilm. Den ersten Versuch, einen abendfüllenden computeranimierten Film zu produzieren, gab es mit The Works schon in den 1980ern, allerdings scheiterte das Projekt. Der 1995 erschienene Film "Toy Story" von Pixar, in Zusammenarbeit mit Disney, war der erste Kinolangfilm, der allein am Computer erzeugte wurde. Die Pixar Animation Studios spezialisierten sich erfolgreich auf diese Art von Film und produzierten in den folgenden Jahren "Das große Krabbeln" (1998), "Toy Story 2" (1999), "Die Monster AG" (2001), "Findet Nemo" (2003), "Die Unglaublichen – The Incredibles" (2004), "Cars" (2006) und "Ratatouille" (Start 2007). Als Konkurrenz in dieser Sparte etablierte sich 1998 Dreamworks mit den computeranimierten Filmen "Antz" (1998), "Shrek" (2001), "Große Haie – Kleine Fische" (2004), "Shrek 2" (2004), "Madagaskar" (2005) und "Shrek der Dritte" (2007). Als drittem Konkurrenten gelang es den Blue Sky Studios mit den erfolgreichen Filmen "Ice Age" (2002), "Robots" (2005) und "Ice Age 2" (2006), sich als Produzent computeranimierter Spielfilme zu etablieren. Gemeinsam ist diesen Filmen, dass sie die klassische Erzählstruktur der Disney-Zeichentrickfilme stärker brechen und die Geschichten durch einen (selbst)ironischen Humor begleitet werden.